Was ich anders mache

von Dr. Stephan Keller

Es gibt Dinge, die macht man einfach nicht. Gerade in einer Krise, in der es auf Solidarität und reibungslose Zusammenarbeit ankommt. Als Chef einer Großstadt und Aufsichtsratsvorsitzender fällt man dem eigenen Unternehmen nicht in den Rücken.

Man kann nicht am Dienstag eine Maskenpflicht öffentlich ablehnen – und am Mittwoch die Rheinbahn dafür scharf kritisieren, dass sie nicht genug Schutzmasken vorgehalten hat. Gerade dann nicht, wenn man selbst dafür verantwortlich ist.

Fakt ist: Die Maskenpflicht kommt. Und die Menschen werden darauf vorbereitet sein. Was man jetzt machen muss ist, die richtigen Themen in den Fokus zu nehmen:

Mehr Menschen testen!

In Düsseldorf wird laut Rheinischer Post sehr wenig getestet. Mehr Tests sind aber existenziell wichtig für eine funktionierende Exit-Strategie. Laut Bundesregierung sollen wir 4,5 Mio. Test pro Woche machen. 136 Tests am Tag in Düsseldorf sind also viel zu wenig.

Die Richtigen testen!

Es geht bei den Tests nicht nur um Quantität, sondern um die richtige Strategie. Dabei konzentriert man sich am besten auf die kritische Infrastruktur und den Schutz der gefährdeten Gruppen.

Deshalb haben wir mit meinem Krisenstab für die Menschen, die in existenziell wichtigen Jobs arbeiten, eine schnelle und umfassende Testmöglichkeit geschaffen. Wir haben in enger Zusammenarbeit mit den Laboren ein eigenes Testzentrum eingerichtet, in dem genau diese Menschen beschleunigt getestet werden: Ob sie das Virus akut haben – mit einem Abstrich –, oder ob sie es bereits hatten – mit einem Antikörpertest.

Zusätzlich testen wir alle Pflegekräfte systematisch und vollständig. Das ist wichtig, weil wir damit diejenigen frühzeitig erkennen, die unbemerkt das Virus in sich tragen und damit besonders gefährdete Menschen anstecken können. Dass sich das lohnt, zeigen viele positive Testergebnisse bei scheinbar ganz gesunden Pflegekräften.

Gemeinsam durch die Krise

Das Wichtigste an meiner Arbeit ist, gemeinsam und im Schulterschluss mit allen Beteiligten gut durch die Krise zu kommen. Das heißt, dass alle Partner rechtzeitig eingebunden werden und dadurch gemeinsam an einem Strang ziehen können, zum Wohle der Menschen! Und das wünsche ich mir auch für Düsseldorf.