Radwege – aber richtig!

von Dr. Stephan Keller

Das Fahrrad gehört zu den Fortbewegungsmitteln der Zukunft. Klimagerecht. Sportlich. Agil. Und es ist klar, dass die Städte darauf reagieren und fahrradfreundlicher werden müssen. Düsseldorf soll hier eine Vorreiterfunktion übernehmen. Bereits als Verkehrsdezernent habe ich mit meinem Team das Düsseldorfer Radhauptnetz konzipiert und es im Jahr 2014 vorgestellt. Seither ist nicht viel passiert.

Das werde ich anpacken:

1. Ein eigenes Amt!

Wir brauchen mehr Kapazitäten, um unsere Radwege zügig planen und umsetzen zu können. Dazu werde ich in der Stadtverwaltung ein eigenes Amt gründen, dessen Kernaufgabe die Planung und der Umbau des öffentlichen Straßenraumes ist. Dazu werde ich das bestehende Amt für Verkehrsmanagement in ein Amt für Brücken-, Tunnel und Stadtbahnbau und ein Amt für Mobilitätsmanagement aufteilen. Dieses Amt für Mobilitätsmanagement wird sich vorrangig um die Umsetzung des Radhauptnetzes und Verbesserungen für den Fußgängerverkehr kümmern. Ein eigenes Amt ist noch besser als eine externe Gesellschaft: Schnittstellen- und Abstimmungserschwernisse werden von Anfang an vermieden – Planungsprozesse gehen schneller voran!

2. Mehr Personal!

Um dem Rad- und Fußgängerverkehr in Düsseldorf wirklich gerecht zu werden, werde ich die personellen Kapazitäten im Bereich der Radwegeplanung massiv ausweiten. Wir benötigen bis zu 20 weitere Verkehrsplaner, um das Tempo beim Radwegebau so zu erhöhen, dass wir das Radhauptnetz bis 2025 fertig haben.

3. Fördergelder aus dem Land abrufen!

Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass wir jetzt so schnell wie möglich ausführungsreife Planungen für die wichtigsten Projekte vorlegen. Meine Gespräche mit Verkehrsminister Hendrik Wüst haben ergeben, dass in den vergangenen Jahren jeweils Fördergelder des Landes in zweistelliger Millionenhöhe wegen fehlender Planungen nicht abgerufen worden sind! Das darf nicht so weitergehen! Wir müssen das vorhandene Geld konsequent nach Düsseldorf holen!

4. Fördergelder aus dem Bund abrufen!

Darüber hinaus stellt der Bund in den kommenden Jahren jeweils 900 Mio. € für Radwegeprojekte zur Verfügung. Auch dieses Geld sollten wir nutzen, um Düsseldorf endlich zur fahrradfreundlichen Stadt zu machen.

5. Düsseldorf intelligent mobil!

Ein Radverkehrsanteil von 25% und mehr ist möglich und notwendig um Düsseldorf nachhaltig mobil zu halten. Natürlich macht der Ausbau von Radwegen eine Neuaufteilung des Verkehrsraumes erforderlich. Dafür müssen wir intelligente Lösungen zu suchen, damit wir sichere Radwege schaffen und dabei keine Staus produzieren. Denn Staus sind umweltschädlich und wirtschaftsfeindlich!

Jetzt geht es los!

Die Liste der Projekte, die wir anpacken müssen ist lang: der Platz rund um die Bilker Kirche, die Corneliusstraße, der Worringer Platz, die Königsallee… Daher sollten wir nicht länger warten! Als Oberbürgermeister mache ich das Thema Radverkehr zur Chefsache. Ich bin jahrelang jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit ins Rathaus gefahren. Das möchte ich wieder tun – dann aber auf sicheren, perfekt geplanten und gut ausgebauten Radwegen – und möglichst gemeinsam mit vielen anderen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern. Gemeinsam schaffen wir die fahrradfreundliche Stadt!