Meine ersten 100 Tage – 10 Themen, die mich besonders bewegt haben

von Dr. Stephan Keller

Heute bin ich genau seit 100 Tagen im Amt, und die Zeit verging wirklich wie im Fluge! Das liegt sicher auch daran, dass mir mein Amt sehr viel Freude macht – und dass Oberbürgermeister von Düsseldorf zu sein wahrscheinlich einer der vielseitigsten Berufe der Welt ist! Heute geht es deshalb um zehn Themen, die mich seit meinem Amtsantritt am 1. November besonders beschäftigt haben:

1. Sicher durch die Coronakrise

Wohl nichts hat meine bisherige Amtszeit so stark geprägt wie der Umgang mit dem Coronavirus. Zum Glück gibt es hier begründete Hoffnung, dass wir das Virus in den Griff bekommen: Am 27. Dezember war Impfstart in unserer Stadt, und bis heute wurden über 21.000 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer geimpft. Seit gestern ist auch unser Impfzentrum in der Arena in Betrieb. Wir hoffen sehr, dass wir künftig genug Impfstoff erhalten werden, um noch schneller voranzukommen. Da mittlerweile in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens medizinische Masken getragen werden müssen, um Ansteckungen nachhaltiger zu vermeiden, haben wir von der Stadtverwaltung auf meine Initiative hin FFP2-Masken an alle Düsselpass-Inhaberinnen und -Inhaber verschickt – zusätzlich zu den Masken, die Bund und Land bereitgestellt haben. Ich hoffe von Herzen, dass wir alle gesund durch die nächsten Monate kommen!

2. Unser schwarz-grüner Haushalt

In sehr konstruktiver Zusammenarbeit haben wir in den vergangenen Monaten nicht nur einen richtungsweisenden Kooperationsvertrag abgeschlossen, sondern auch einen zukunftsfähigen Haushalt für unsere Stadt verabschiedet. Dieser vielversprechende Start zeigt, dass wir ein stabiles und effizientes Bündnis für unser Düsseldorf geschmiedet haben, das sich mit Freude und Engagement auch den künftigen Aufgaben stellen wird!

3. Meine Wahlkampfthemen

Ich bin wirklich stolz darauf, dass sich alle Themen, die mir im Wahlkampf wichtig waren, in unserem Kooperationsvertrag wiederfinden. So werden wir in den kommenden Jahren gemeinsam an der Erfüllung der Versprechen arbeiten, für die ich ja auch gewählt worden bin. Meine Themen sind: ein sicheres und sauberes Düsseldorf mit einem starken OSD, ein familienfreundliches Düsseldorf mit einer besseren Kinderbetreuung – und ein nachhaltig mobiles Düsseldorf ohne Umweltspuren und dafür mit mehr Fahrradwegen und einem starken ÖPNV. Ich werde hier natürlich auch weiterhin regelmäßig über den Stand dieser Themen berichten.

4. Unsere Stadtentwicklung

Unsere Stadt entwickelt sich stetig weiter, und so habe ich in meinen ersten Tagen zahlreiche Bauprojekte begleitet: Ob beim Spatenstich für das Wim Wenders-Gymnasium, beim Richtfest für eine Dreifachsporthalle des Cecilien-Gymnasiums und der Carl-Benz-Realschule bis hin zur Grundsteinlegung des neuen Hauses der Jugend – für unsere Bildungslandschaft tut sich in Düsseldorf gerade sehr viel. Ein weiteres Highlight war die Erteilung der Baugenehmigung für den neuen EUREF-Campus, einem neuen Zentrum für nachhaltiges Wirtschaften ganz in der Nähe des Flughafens.

5. Der Ausbau der internationalen Zusammenarbeit

Düsseldorf ist eine internationale Stadt mit weltweiter Strahlkraft. So haben wir beispielsweise unsere Städtefreundschaft mit Toulouse durch einen neuen Kooperationsvertrag bekräftigt, und ich durfte im Rahmen des Strong Cities Network mit anderen Oberbürgermeistern digital den Dalai Lama treffen. Unser ebenfalls digitaler Neujahrsempfang mit dem diplomatischen und konsularischen Korps war sehr gut besucht und hat allen internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Freude bereitet.

6. Ein tolerantes Düsseldorf

Zu einer internationalen und weltoffenen Stadt gehört ein klares Bekenntnis gegen Rassismus und Antisemitismus. Wichtig in diesem Zusammenhang ist mir auch ganz persönlich das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in unserer Stadt, sowohl am Tag der Novemberpogrome am 9.11. als auch am internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, am 27.1. Gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinde habe ich an den Tagen die Gedenkorte aufgesucht. Das waren für mich sehr bewegende Momente.

7. Die Pflege unseres Brauchtums

Zur DNA unserer Stadt gehört auch das starke Brauchtum, das wir von Seiten der Stadtverwaltung nach Kräften unterstützen. So haben wir am 11.11. dem Hoppeditz in unserem Ratssaal ein coronataugliches Erwachen ermöglicht, das in viele Düsseldorfer Haushalte gestreamt wurde. Weitere Highlights waren im wahrsten Sinne des Wortes die Erleuchtung des Weihnachtsbaums auf dem Marktplatz und die Illumination des Lichterdoms auf der Kö, zwei stimmungsvolle Ereignisse – beim nächsten Mal hoffentlich wieder mit vielen begeisterten Menschen!

8. Unser starkes Team in der Stadtverwaltung

Teamwork ist mir sehr wichtig, auch und gerade bei der täglichen Arbeit. Deshalb bin ich froh, dass wir im Verwaltungsvorstand ein sehr gutes Team sind, das jetzt in der Krise zusammenhält und große Anforderungen gemeinsam meistert. In meiner ersten virtuellen Mitarbeitenden-Versammlung habe ich gespürt, dass in der Verwaltung eine konstruktive Aufbruchstimmung herrscht und die Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung sich engagiert und motiviert für unser Düsseldorf einsetzen. Wir haben noch viel vor uns, z.B. die Digitalisierung unserer Verwaltung. Diese Themen gehen wir jetzt mit viel Elan zusammen an.

9. Dialog über viele Kanäle

Seit dem Wahlkampf erreichen mich jeden Tag zahlreiche Nachrichten von Düsseldorferinnen und Düsseldorfern über die unterschiedlichsten Kanäle. Ob via Facebook, über die Webseiten, ob per Mail oder per Brief – ich versuche, jede einzelne Anfrage zu beantworten. Das war gerade in der Zeit rund um meinen Amtsantritt eine sehr große Herausforderung. Doch mittlerweile müssten alle Antworten angekommen sein, und das ist auch mein Anspruch für die Zukunft. Bei den Anfragen geht es um ganz verschiedene Themen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Brief von Alex aus Oberbilk. Der Grundschüler hat mich gebeten, dafür zu sorgen, dass er und die anderen Kinder endlich wieder schwimmen gehen dürfen. Eins ist sicher: Ich nehme alle Anliegen sehr ernst – und hoffe, dass auch Alex‘ Wunsch bald erfüllt werden kann.

10. Neue Gesprächsformate

Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mit möglichst vielen Menschen in der Stadt im persönlichen Gespräch zu sein. Das ist gerade in Coronazeiten eine echte Herausforderung. Deshalb entwickeln wir gerade neue Formate, die natürlich immer an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden müssen. Gerade läuft unsere Reihe „Im Gespräch mit…“ Hier hatte ich in den vergangenen Wochen einen sehr guten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Gastronomie und der Veranstaltungswirtschaft, und noch in dieser Woche ist ein Treffen mit Karnevalistinnen und Karnevalisten geplant – natürlich zurzeit alles komplett digital. Ich freue mich auch auf den schon auf den Austausch mit den Schützen, den Sportvereinen, den Religionsgemeinschaften und vielen weiteren Akteuren unserer Stadtgesellschaft.

Und weiter geht’s…

Es waren wirklich unglaublich vielseitige und spannende erste 100 Tage, und ich freue mich schon auf die nächsten 100, die hoffentlich wieder durch mehr persönliche Begegnungen geprägt sein werden. Oberbürgermeister von Düsseldorf zu sein ist für mich Beruf und Berufung – und ich bin jeden Tag mit Freude, Engagement, Leidenschaft und mit all meiner Kraft dabei!