Gute Verkehrspolitik geht anders – Umweltspuren abschaffen!

von Dr. Stephan Keller

Ein trauriger Befund für die Luftqualität in Düsseldorf: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat die Jahresergebnisse der diskontinuierlichen Messungen der Luftqualität für 2019 veröffentlicht. Danach gibt es zwar leichte Verbesserungen gegenüber 2018. Und doch wird offenbar, dass Düsseldorf mit 47 μg/m³ Stickstoffdioxid in Bilk einen traurigen Spitzenplatz in NRW belegt!

Die Umweltspur verhindert Grenzwertüberschreitungen nicht.

Das bedeutet: Trotz drakonischer Maßnahmen wie der Einführung der Umweltspuren gelingt es nicht, Grenzwertüberschreitungen zu vermeiden. Wir erinnern uns: Die Umweltspuren sollten Schlimmeres (Fahrverbote) verhindern. Die Messwerte zeigen: Ziel verfehlt! Das ist auch kein Wunder: Denn die Einführung der Umweltspuren ist ohne Rücksicht auf die Auswirkungen im Gesamtsystem erfolgt. Deshalb hat sich der Verkehrsfluss insgesamt deutlich verschlechtert und die Ausweichverkehre und drastische Zunahmen von Staus und Stop-and-Go-Situationen führen eben gerade nicht zu einer Verbesserungen der Luftqualität – sondern zu negativen Spitzen-Ergebnissen…

Die Umweltspur ist nicht Teil der Lösung, sondern des Problems.

Der Blick auf andere Städte zeigt übrigens: Halbierung des Straßenraums ist nicht die Lösung – hier kann man mit klügeren Maßnahmen bessere Ergebnisse erreichen!